Bericht Zeitung Neue-Westfälische:
Garant für berührenden Auftakt in die Weihnachtszeit: Der Quartettverein brachte gemeinsam mit zwei hochkarätigen Solisten und dem Ensemble der Detmolder Musikschule an die 1.000 Gäste zum Schwärmen
Ihrem Wunschtraum vom Frieden auf Erden kamen sie gestern wenigstens für ein paar Stunden näher, die rund 1.000 Gäste, die sich bei den beiden Konzerten des Quartettvereins im Theater im Park am
Nachmittag und am Abend auf das Weihnachtsfest einstimmen ließen. Denn Kreischorleiter Reinhard Neumann hatte
für das Konzertprogramm Stücke ausgewählt, die Eintracht und Einklang zu einem Hörgenuss machen.
„Der Friede auf Erden – ein Wunschtraum. Doch wie weit sind wir in diesem Jahr davon entfernt“, bedauert Günter Wittig, der Erste Vorsitzende des Männerchores, in seiner Begrüßungsrede mit Blick
auf das Weltgeschehen. Und
schafft damit eine perfekte Überleitung zum ersten Konzertbeitrag:
Otto Grolls „Friede auf Erden“. Doch bevor der Quartettverein seine vielen
Stimmen erhebt, läutet traditionell erst einmal die Gloriosa des Erfurter Doms, die
zu den klangschönsten Glocken der Welt gehört. Auch in diesem Jahr hatte der traditionsreiche Männerchor wieder mit seiner Wahl der Solisten für überraschende Momente gesorgt: Der in den USA
geborene Tenor Jeffery Krüger und die aus Siebenbürgen stammende Sopranistin Verena Barth-Juca sorgten genauso die das fünfköpfigeEnsemble der Detmolder Musikhochschule für wahre Glanzpunkte. So
flammend wie das Rotder Weihnachtssterne, die in verschwenderischer Anzahl den Bühnenrand schmückten. So überragend wie die beiden großen und festlich geschmückten Tannenbäume im
Hintergrund. Und so atmosphärisch wie die brennende rote Kerze auf dem Flügel, der von Christof Neumann mit Feingefühl gespielt wird. Jubelnd und kraftvoll stürmt Verena Barth-Juca schon mit ihrem
ersten Titel „Joy to the World“ die Herzen des Publikums.
Berührend und sehr gefühlvoll kommt auch das musikalische Geschenk aus
ihrem Heimatland, das „Colondia nu-I mai multa“ von Emil Montia bei den Konzertgästen an, ein Kanon, der in Siebenbürgen von einer Art Sternsingern vorgetragen wird. Nur vierstimmig, das kann
ich nicht“, scherzt die 35-Jährige. Sehr samtig setzt Jeffery Krüger schon mit seinem „White Christmas“, in dem
sogar Bad Oeynhausen vorkommt, einen weiteren Höhepunkt und verzaubert sein Publikum vollends, als er mit Adolphe Adams „O holy Night“ das Publikum zum Schwärmen bringt. Berührend und sehr gefühlvoll
intoniert ist auch der „Kanon aus Kanon und Gigue in D-Dur“, den das Detmolder Ensemble spielt. Und der Quartettverein selbst: Fröhlich wie „Feliz Navidad“, beschwingt wie „Swinging
Christmas“, märchenhaft wie „Rudolf das kleine Rentier“ und traditionell integrativ, wie man jedes Jahr am Ende des Konzertes erleben kann, wenn die Zuhörer selbst zu Akteuren werden und mit
Freude in Franz Grubers bekanntes Weihnachtslied „Stille Nacht“ einstimmen.
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